SAUBERE ARBEIT

Selten begegnet man Pepperl+Fuchs Sensoren im Alltag, da sie hauptsächlich in Fabriken und Industrieanlagen zum Einsatz kommen. Doch seit einigen Jahren befinden sich induktive Sensoren von Pepperl+Fuchs in Waschanlagen der WashTec Cleaning Technologie GmbH. Produktmanager Patrick hat mir von der Zusammenarbeit berichtet.

Hallo Patrick! Wenn ich eine WashTec-Waschanlage nutze, sehe ich also die grünen Pepperl+Fuchs Sensoren?

Patrick: Ja, du kannst gerne beim nächsten Besuch Ausschau halten. Unsere induktiven Sensoren in vollvergossenem Kunststoffgehäuse  befinden sich hauptsächlich in  Portalwaschanlagen und auch in Waschstraßen von WashTec. Bei Portalwaschanlagen fährt man das Auto in die Waschanlage und steigt aus dem Auto aus, daher kannst du sie wahrscheinlich nicht im Einsatz beobachten. Aber vor und nach der Wäsche ist es möglich und das nicht nur in Deutschland. Denn seit 2017 sind sie weltweit in jeder Portalwaschanlage von WashTec verbaut. In den Waschstraßen sind die Sensoren bei genauem Hinschauen sogar zu erkennen. Beobachte einfach mal die Endpositionen der vertikalen sowie horizontalen Bürsten.

Pepperl+Fuchs stattet Waschanlagen von WashTec aus.
Pepperl+Fuchs stattet Waschanlagen von WashTec aus.

Was müssen die Sensoren leisten?

Patrick: Die induktiven Sensoren werden in den Waschanlagen hauptsächlich dazu eingesetzt, Positionen oder Träger von Bürsten zu erfassen. Die Positionen dienen einerseits als Rückmeldung, ob eine Bürste in einer End- oder Anfangsposition steht oder auch als Begrenzung, wie weit die Bürsten oder deren Träger fahren dürfen. Neben dem Sensor selbst gehört in solchen sehr harten Umgebungsbedingungen, wie es in den Waschanlagen der Fall ist, ein entsprechendes Dichtungskonzept und eine beständige Anschlussleitung. In diesem Fall sprechen wir von einem induktiven Sensor mit direkter Anschlussleitung, die mit dem Sensorgehäuse vergossen und abgedichtet ist. Gerade die Bewegung von Maschinenteilen, in diesem Fall die Bürsten, Bürstenträger oder auch Trockner, erfordern für die Sensoren eine hohe Schockresistenz und für die Leitungen eine Schleppkettenfähigkeit.

In einer Waschanlage ist es dauerhaft nass und es werden Waschchemikalien eingesetzt. Stellt das ein Problem dar?

Patrick: Ja! Gerade die chemischen Reinigungsmittel sind es, die in der Vergangenheit die Sensoreinheit zu Boden gezwungen haben. Die Sensoren sind aus einem Kunststoffgehäuse mit chemisch resistenten Eigenschaften. Durch tiefe Temperaturen im Winter, hohe Temperaturen im Sommer, ständiger Feuchtigkeit und der Umgebung mit Waschchemikalien werden die Materialien jedoch vor eine große Herausforderung gestellt – nämlich dem langlebigen Einsatz in den Waschanlagen. Gerade bei den Leitungen ist es wichtig, mit Materialien zu arbeiten, die mechanisch flexibel bleiben und durch den Verlust von Weichmachern nicht porös und spröde werden. Da Pepperl+Fuchs bekanntlich als Marktführer im Bereich der induktiven Sensoren gilt, kam WashTec vor einigen Jahren mit der Anfrage auf uns zu, ob wir nicht Sensoren hätten, die den Bedingungen in einer Waschanlage standhalten.

Die Sensoren in den Waschanlagen messen u.a. Distanzen
Die Sensoren in den Waschanlagen messen unter anderem Distanzen.

Und wir hatten einen Sensor im Portfolio, der diesen Anforderungen gewachsen war?

Patrick: Jein! Unsere induktiven Sensoren haben bereits einige der Anforderungen erfüllt. Sie sind beispielsweise schock- und temperaturresistent und auch dauerhafte Nässe macht ihnen nichts aus. Allerdings kann die dauerhafte Belastung durch Reinigungsmittel in Waschstraßen für Sensoreinheiten, bestehend aus Sensor, Gehäuse und Anschlussleitung, ein Problem darstellen. In einem Langzeittest von WashTec wurde geprüft, ob unsere Sensoren den Widrigkeiten Stand halten können. Und das taten sie weitestgehend. Daraufhin haben unsere KollegInnen in der Entwicklung die Ergebnisse analysiert und den Sensor weiter optimiert. Am Ende konnten wir unserem Kunden eine Lösung präsentieren, die auf Begeisterung stieß.

Die Nachbestellungen laufen und jährlich liefern wir mehrere Tausend Sensoren an WashTec. An welchem Punkt wirst du als Produktmanager wieder mit ins Boot geholt?

Patrick: Zuletzt war ich stark in die logistische Planung und Koordination eingebunden. Auch wenn es Probleme mit einem unserer Sensoren geben würde, landet es auf meinem Tisch. Das war bisher aber nicht der Fall. Zudem werde ich bei neuen Kundenwünschen von unserem Vertrieb angesprochen. Denn so wie WashTec immer wieder neue Generationen seiner Anlagen entwickelt, so ergeben sich damit auch neue Anforderungen an unsere Produkte. Man könnte sagen, dass unsere Entwicklungen mit den Waschanlagen mit wachsen. Ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht.

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PATRICK
Produktmanager
bei Pepperl+Fuchs seit Oktober 2013