Jan-Hinrich Brahms wird es nie langweilig. Als Leiter der technischen Redaktion verantwortet er die korrekte Darstellung unserer rund 30.000 Produkte. Und die Aufgaben eines technischen Redakteurs sind vielfältig. Auch in seiner Freizeit geht es nicht ruhig zu. Als ehemaliger Berufsmusiker spielt er noch heute in zwei Bands. Zur Arbeit fährt er im eigens restaurierten Motorroller. Warum sein Beruf häufig mit chinesischen Beipackzetteln in Zusammenhang gebracht wird, berichtet er im Blog.
Ich bin jetzt seit 18 Jahren technischer Redakteur. Davon fast neun Jahre bei Pepperl+Fuchs. Seit 2014 leite ich in Mannheim ein Team von fünf technischen Redakteuren. Für diesen Beruf gibt es heute einen Studiengang, aber zu meiner Studienzeit war das ein typischer Beruf für Quereinsteiger. Ich bin studierter Maschinenbauer. Nach meinem Abschluss in London gab es so gut wie keine Ingenieursstellen. In Deutschland suchten sie dagegen einen technischen Redakteur. Da ich schon immer eine Vorliebe für das Schreiben hatte, dachte ich, das kann gut passen. Und so war es. Ich konnte mein Wissen und meine Freude am Schreiben beruflich zusammenbringen.
Ach, diese Beipackzettel!
Wenn ich anderen meinen Beruf erkläre, kommt häufig die Gegenfrage, ob ich denn dann für solche Beipackzettel aus China verantwortlich wäre. Aber meine Aufgaben sind vielfältiger. Ich schreibe mit meinem Team für all unsere Produkte die Dokumentationen. Das sind Datenblätter, Anleitungen, Handbücher und je nach gesetzlichen Anforderungen Betriebsanleitungen in allen europäischen Sprachen. Wir stehen in ständigem Austausch mit Produktmanagern und Entwicklern. Da sind bisher 25.000 Datenblätter in bis zu 20 Sprachen bei etwa 30.000 Verkaufsprodukten zusammen gekommen. Dafür ist ein hohes technisches Verständnis erforderlich. Daher haben wir uns auf verschiedene Produktgruppen aufgeteilt. So kann sich jeder auf seinen bzw. ihren Produktbereich konzentrieren und tiefer in die jeweilige Materie eintauchen.
Aufgaben eins technischen Redakteurs: Gralshüter des Pepperl+Fuchs Wortschatzes
Ein zweiter wichtiger Teil unserer Arbeit ist die Erarbeitung der Pepperl+Fuchs Terminologie. Alle Produkte und Teile sollen immer gleich benannt werden. Unsere Terminologie-Datenbank beschreibt aktuell circa 13.000 Begriffe. Würden wir nicht darauf achten, würden sich parallel verschiedene Bezeichnungen für die gleichen Dinge entwickeln und gegebenenfalls sogar etablieren. So würde es schnell zu Verständnisproblemen kommen – sowohl intern als auch extern. Man kann uns deshalb die Gralshüter der einheitlichen Sprache bei Pepperl+Fuchs nennen.
Die Musik gehörte schon immer zu meinem Leben
Neben dem Schreiben ist die Musik meine große Leidenschaft. Ich spiele Posaune. Als Teenager wurde ich Mitglied in der Stadtkapelle in Wiesloch und gründete später meine eigene Ska-Band: The Busters. Ich habe sogar drei Jahre als Profimusiker bei den Bad Manners in England gearbeitet. Aber es ist ein harter Job. Daher bin ich froh, dass die Musik heute „nur noch“ ein Hobby von mir ist. Ich spiele momentan in zwei Bands. Eine Reggae- und eine Ska-Band. Mit der Reggae-Band Ease Up Ltd. haben wir 2015 eine CD aufgenommen und veröffentlicht. Wenn ich dann noch etwas Zeit übrig habe, stehen in meiner Werkstatt mehrere alte Motorroller und ein Goggomobil. Da ist immer irgendetwas zu reparieren, restaurieren oder optimieren. An Beschäftigung mangelt es mir also nicht. Eher an der Zeit, alles umzusetzen, was ich mir so ausdenke.
JAN-HINRICH BRAHMS
Leiter technische Redaktion
bei Pepperl+Fuchs seit Juli 2008