Es mag ungewöhnlich sein, dass sich eine studierte Kunstpädagogin als Expertin für industrielle Automatisierungstechnik und Marketing für einige der kompliziertesten Produktionsumgebungen des Landes entpuppt. Aber Kristen Barbour, Marketing Managerin bei Pepperl+Fuchs in Twinsburg, USA, ist alles andere als typisch. Im Interview berichtet sie über Ihren Werdegang und ihre Aufgaben.
Frau Barbour, Ihr Karriereweg ist wirklich außergewöhnlich. Was hat Sie dahin gebracht, wo Sie heute sind?
Kristen Barbour: Nach meiner Schulzeit studierte ich zunächst Bildende Kunst und Geschichte, wechselte aber wegen der schlechten Zukunftsaussichten zur Kunstpädagogik. Nach einem Praktikum konnte ich es mir aber nicht mehr vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten, da mir viele Aspekte des Bildungssektors missfielen. Ich bewarb mich daraufhin auf eine Stellenanzeige als Spezialistin für Auftragsmanagement bei einem Entwickler und Hersteller von drahtlosen und mobilen Informationssystemen. Die Position konzentrierte sich auf kundenspezifische Firmware-Anwendungen für große Einzelhandelskunden und war eigentlich befristet.
Im Automatisierungsfieber
Aber es kam ganz anders…
Kristen Barbour: Richtig, denn mich packte das Automatisierungsfieber! Ich bin dann sehr schnell im Unternehmen aufgestiegen und wechselte von der Kundenschnittstelle ins Ingenieursteam, das ich bei der Entwicklung und Installation von kundenspezifischer Firmware unterstützte. Diese Arbeit führte mich schließlich zu einem Anbieter von Energie-, Steuerungs- und Informationssystemen für die industrielle Automatisierung, wo ich mehr über Software und Hardware usw. lernte.
2005 kam ich dann als Produktmanagerin für den Bereich Prozessautomation zu Pepperl+Fuchs. Das war auch mein Einstieg in die Elektronikbranche. Von Beginn an war es eine herausfordernde und kreative Erfahrung. Bei Pepperl+Fuchs wurden mir mehrere großartige Möglichkeiten geboten und ich nahm einige Herausforderungen an. Seit fünf Jahren bin ich nun als Marketing Managerin Americas für die Geschäftsbereiche Fabrik- sowie Prozessautomation in Nord-und Lateinamerika zuständig und leite das Global Marketing Americas Team.
Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation
Welche Eigenschaften muss Ihrer Meinung nach ein Global Marketing Manager bei Pepperl+Fuchs haben?
Kristen Barbour: Auch wenn für das Arbeiten im Marketing kein Ingenieurstudium erforderlich ist, so muss man bei meiner täglichen Arbeit als Managerin des Marketing Americas Teams eine technische Begabung besitzen und über grundlegende Kenntnisse der Technik, des Marketings und der Kommunikation verfügen. Das ist wichtig, um zu verstehen, wie unsere Produkte und Lösungen Applikationen unterstützen und die Herausforderungen unserer Kunden lösen. Die drei wichtigsten Eigenschaften sind meines Erachtens aber: Kommunikation, Kommunikation und Kommunikation. Ich mache mir viele Notizen, verfüge über ein hohes Maß an Empathie und setze mich leidenschaftlich gerne für den Erfolg meiner Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen ein. Es ist schön zu sehen, dass sich mein Engagement im Laufe der Jahre immer wieder ausgezahlt hat, sowohl im Hinblick auf Projekte als auch auf einzelne Personen. Viele erfolgreich abgeschlossene Projekte sowie das Feedback meines Teams bestätigen mir immer wieder, dass ich mit meinem empathischen und kooperativen Führungsstil etwas bewirke.
Eine gute Verbindung zu den Menschen
Jetzt sind Sie schon 18 Jahre bei Pepperl+Fuchs. Was waren Ihre bisherigen Highlights?
Kristen Barbour: Es ist sehr bereichernd, Teil eines globalen Teams zu sein. Man verbringt im Laufe seines Lebens sehr viel Zeit mit Arbeiten, da ist es wichtig, dass man eine gute Verbindung zu den Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, aufbaut — ganz unabhängig von unterschiedlichen Kulturen und Kontinenten. Viele meiner Kolleg*innen bei Pepperl+Fuchs sind im Laufe der Jahre sehr gute Freunde geworden. Ich genieße es wirklich sehr, mit einem globalen Team zu arbeiten, alle Mitglieder beruflich und persönlich kennenzulernen, ihre einzigartigen Fähigkeiten zu entdecken sowie ihre persönliche Geschichte zu verstehen. Es macht wirklich Spaß, zu sehen, wie unsere Zusammenarbeit von unseren unterschiedlichen Erfahrungen und verschiedenen Blickwinkeln profitiert.
Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?
Kristen Barbour: In meiner Freizeit genieße ich es, meine Familie und Freunde einzuladen und sie zu bekochen, aber auch zu reisen oder im Garten zu arbeiten. Außerdem besuche ich sehr gerne die Sportveranstaltungen meiner beiden Töchter.