Während des Studiums mit Legosteinen bauen? Ja! Aaron und Fabian studieren Elektrotechnik bei Pepperl+Fuchs und verbrachten ihre zweite Praxisphase im Vertrieb für den Bereich Fabrikautomation (FA). In dieser Zeit arbeiteten sie auch an einem Praxisprojekt. Ziel war es, ein Exponat zu bauen, welches kompakt ist, und dabei möglichst viele Produkte des Bereichs abdeckt. Im Interview erzählen sie mehr darüber.
Hallo, ihr zwei. Vielen Dank für eure Zeit. Ihr habt gerade eure zweite Praxisphase im FA-Vertrieb verbracht. Wie war es?
Aaron: Wir hatten eine super schöne Zeit in der Abteilung. Anfangs haben wir uns mit vielen weiteren Produkten von Pepperl+Fuchs vertraut gemacht. Dabei haben wir auch verschiedene Kolleg*innen kennengelernt und natürlich erfahren, wie der Alltag eines Vertriebsmitarbeitenden aussieht. Parallel dazu haben wir ein Praxisprojekt bekommen, welches wir weiter vorangetrieben haben.
Wobei handelt es sich denn bei diesem Praxisprojekt?
Fabian: Im Rahmen des Projekts geht es darum ein Exponat zu bauen, welches so kompakt ist, um es beispielsweise gut zum Kunden mitnehmen zu können. Gleichzeitig soll es aber auch möglichst viele Produkte von Pepperl+Fuchs zeigen. Wir haben das Projekt von einem Studierenden übernommen, der vor uns in der Abteilung war. Er hatte ein Konzept um eine Linearachse entwickelt. Die mit Hilfe eines Motors erzeugte Kreisbewegung wird in eine lineare Bewegung entlang der Achse umgewandelt. In unserem Fall soll ein „Würfel“ transportiert werden, welcher quasi ein Produkt auf einer Produktionslinie simulieren soll. Auf diesen reagieren sechs verschiedene Sensoren. So kann zum Beispiel durch einen eingebauten Ultraschallsensor die Höhe des Würfels gemessen werden und die Linearachse kann ggfs. stoppen, falls der Würfel zu hoch für weitere Stationen ist.
Das klingt spannend. Bei welchen Arbeitsschritten habt ihr jetzt angeknüpft?
Aaron: Anfangs haben wir uns um die passende Sensorik gekümmert und mit Hilfe der Kolleg*innen aus dem Messebau eine Linearachse besorgt. So haben wir auch gemerkt, dass zu einer Linearachse mit Sensoren auch eine passende Steuerung, passende Halterungen und ein Aktor in Form eines Motors benötigt wird. Nachdem wir bereits die Sensoren und die Linearachse vor Ort hatten, kam Fabian die Idee, unsere Theorie zu möglichen Halterungen und Befestigungen der Sensoren mithilfe von Legosteinen in die Praxis umzusetzen.
Fabian: Ja, so konnten wir Fehlerquellen beseitigen, bevor wir uns um die finalen Halterungen gekümmert haben. Als das Exponat mit den Baustein-Halterungen stand, haben wir mit der Erstellung der finalen Halterungen begonnen. Diese sollten auch steckbar sein, für den kompakten Transport und die schnelle Installation vor Ort. Somit haben unsere Halterungen auch einen ähnlichen Stil, eben wie LEGO-Bausteine. Um maximale Flexibilität zu haben, entschieden wir uns für 3D-Modelle. Ich hatte schon zuvor im privaten Bereich Erfahrungen mit dem 3D-Druck machen können. So konnten wir schnell und effizient die provisorischen Halterungen ersetzen.
Und jetzt gebt auch ihr das Projekt weiter?
Aaron: Genau, wir gehen jetzt wieder an die Duale Hochschule und danach wechseln wir in eine andere Abteilung. Wir haben die 3D-gedruckten Objekte soweit fertig, sie sind also bereit für den Einsatz. Nun fehlen noch der bereits ausgewählte Motor, eine Steuerung, eine Software für das Projekt sowie die Transportmöglichkeit für das Exponat.
Was hat euch besonders Spaß gemacht?
Fabian: Das „Herumtüfteln“ mit den Bausteinen war sehr spielerisch und fordernd zugleich, und besonders das Kennenlernen und das anschließende Arbeiten mit dem CAD-Programm war sehr spannend und lehrreich. Außerdem haben wir viel über die verschiedenen Sensoren von Pepperl+Fuchs gelernt.
Gab es denn auch Herausforderungen?
Aaron: Ja, tatsächlich gab es einige Punkte, welche uns doch mehr gefordert haben als anfangs gedacht. Zum Beispiel war die Wahl des Motors äußerst schwierig, da wir uns damit nicht wirklich auskannten. Wir haben viele Telefonate mit Fremdfirmen geführt und Emails geschrieben, um den perfekten Aktor für unsere Anwendung zu finden. Dazu kamen Herausforderungen und starke Anpassungen am Würfel, da auf den Würfel eben sechs verschiedene Sensoren reagieren müssen, und bspw. an einer Stelle der Würfel doch relativ schmal aber trotzdem würfelförmig sein sollte.
Fabian: Hinzu kommt auch die lange Suche nach der richtigen Linearachse und Steuerung, was uns auch viel Zeit gekostet hat, weil wir auch nicht falsch bestellen wollten, um überflüssige Kosten bezüglich des Projekts zu minimieren. Beim Erstellen der Halterungen ist uns auch aufgefallen, dass wir genauer auf die Länge der Kabel achten sollten, was ohne die Bausteine zu Problemen und ebenfalls zu Unkosten geführt hätte. Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie es mit dem Projekt weitergehen wird und werden es immer weiterverfolgen!